Geschichte von meinem geliebten Sternenkind Patrick
Trotz
schwerer Geburt (BEL ohne Kaiserschnitt) kam mein Baby gesund auf die
Welt. Er entwickelte sich prächtig und ich war überglücklich.
Eines Tages, Patrick war 5 Monate alt, stellte man fest, dass er
Leistenbruch hatte und operiert werden musste. Am Tag des OP Termines
war er besonders übermütig und ich alberte mit ihm herum. Sein
Lachen war an diesem Tage besonders ausgeprägt und ich kam auf die
Idee, dieses besondere Lachen , aufzunehmen. Als ob ich geahnt hätte,
dass es sein letztes , war. Die Operation ist dem ersten Anschein
nach gut verlaufen.
Zugegeben,
ich habe ihn zu Hause sehr verwöhnt, er durfte ab und zu bei mir im
Bett schlafen und auch die restliche Familie kümmerte sich liebevoll
um ihn. Besonders sein Großvater war mächtig stolz auf seinen
ersten Enkel. Da war es natürlich eine Riesenumstellung alleine in
einem fremden Bett und fremder Umgebung zu schlafen. Damals (vor 32
Jahren) war es noch so, dass es fixe Besuchszeiten gab und ich
Patrick nur zwischen 13 und 15 Uhr besuchen konnte. Danach musste man
nach Hause gehen, egal, ob das Baby schlief oder weinte. Ich konnte
das nicht länger mitansehen und bat darum, den Kleinen daheim
pflegen zu dürfen. Da hieß es, sie müssten die Wunde nochmal
kontrollieren. Schlußendlich kamen die Ärzte zum Ergebnis, dass die
Wunden nicht schön verheilt wären und Patrick mußte nochmals
operiert werden. In der Nacht darauf verstarb mein geliebtes Kind.
Diagnose: Plötzlicher Kindestod. Man kann es glauben oder nicht, auf
keinen Fall bringt es mir mein Baby zurück. Zuerst konnte ich es
lange nicht begreifen. Ich versuchte mich, mit aller Gewalt
abzulenken, um ja nicht daran zu denken. Mein Tagesablauf war:
Arbeiten, ausgehen, trinken. Ich habe eigentlich auch nie mit
jemandem darüber genauer darüber gesprochen und schon gar nicht
erzählt, wie es mir ging. Einmal bin ich sogar mitten im Winter zum
Friedhof gegangen und hab mich zu Patrick´s Grab gelegt, in der
Hoffnung , dort einzuschlafen und wieder mit meinem Kind vereint zu
sein. Anscheinend hat mir Patrick einen Engel geschickt , ein Mann
hat mich rechtzeitig gefunden. Für mich war es, als wenn Patrick es
nicht wollte, dass ich den Mut verliere und es gab mir den Anstoß
weiterzukämpfen. Ja, ich habe gekämpft, zuerst musste ich meine
Lebensweise wieder halbwegs in Griff kriegen, zu diesem Zeitpunkt wog
ich noch 37 kg. Es war nicht einfach, aber ich habe es mit Patrick´s
Hilfe geschafft. 4 Jahre später bekam ich mein 2. Kind. Insgesamt
habe ich nach Patrick´s Tod noch 3 gesunde Kinder auf die Welt
gebracht. Leider ist es mir nie ganz gelungen, sie loszulassen und zu
akzeptieren, dass sie erwachsen sind. Sie hatten es nicht immer
leicht mit mir, denn es verging fast kein Tag, an dem ich nicht
weinte. Trotzdem lieben sie mich über alles und zeigen es mir immer
wieder aufs Neue. Ich bin mir sicher, dass Patrick einen Teil dazu
beiträgt und sie beschützt und ihnen Kraft gibt.
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