Donnerstag, 16. Juni 2016

Geschichte von Patrick

Geschichte von meinem geliebten Sternenkind Patrick



Trotz schwerer Geburt (BEL ohne Kaiserschnitt) kam mein Baby gesund auf die Welt. Er entwickelte sich prächtig und ich war überglücklich. Eines Tages, Patrick war 5 Monate alt, stellte man fest, dass er Leistenbruch hatte und operiert werden musste. Am Tag des OP Termines war er besonders übermütig und ich alberte mit ihm herum. Sein Lachen war an diesem Tage besonders ausgeprägt und ich kam auf die Idee, dieses besondere Lachen , aufzunehmen. Als ob ich geahnt hätte, dass es sein letztes , war. Die Operation ist dem ersten Anschein nach gut verlaufen.
Zugegeben, ich habe ihn zu Hause sehr verwöhnt, er durfte ab und zu bei mir im Bett schlafen und auch die restliche Familie kümmerte sich liebevoll um ihn. Besonders sein Großvater war mächtig stolz auf seinen ersten Enkel. Da war es natürlich eine Riesenumstellung alleine in einem fremden Bett und fremder Umgebung zu schlafen. Damals (vor 32 Jahren) war es noch so, dass es fixe Besuchszeiten gab und ich Patrick nur zwischen 13 und 15 Uhr besuchen konnte. Danach musste man nach Hause gehen, egal, ob das Baby schlief oder weinte. Ich konnte das nicht länger mitansehen und bat darum, den Kleinen daheim pflegen zu dürfen. Da hieß es, sie müssten die Wunde nochmal kontrollieren. Schlußendlich kamen die Ärzte zum Ergebnis, dass die Wunden nicht schön verheilt wären und Patrick mußte nochmals operiert werden. In der Nacht darauf verstarb mein geliebtes Kind. Diagnose: Plötzlicher Kindestod. Man kann es glauben oder nicht, auf keinen Fall bringt es mir mein Baby zurück. Zuerst konnte ich es lange nicht begreifen. Ich versuchte mich, mit aller Gewalt abzulenken, um ja nicht daran zu denken. Mein Tagesablauf war: Arbeiten, ausgehen, trinken. Ich habe eigentlich auch nie mit jemandem darüber genauer darüber gesprochen und schon gar nicht erzählt, wie es mir ging. Einmal bin ich sogar mitten im Winter zum Friedhof gegangen und hab mich zu Patrick´s Grab gelegt, in der Hoffnung , dort einzuschlafen und wieder mit meinem Kind vereint zu sein. Anscheinend hat mir Patrick einen Engel geschickt , ein Mann hat mich rechtzeitig gefunden. Für mich war es, als wenn Patrick es nicht wollte, dass ich den Mut verliere und es gab mir den Anstoß weiterzukämpfen. Ja, ich habe gekämpft, zuerst musste ich meine Lebensweise wieder halbwegs in Griff kriegen, zu diesem Zeitpunkt wog ich noch 37 kg. Es war nicht einfach, aber ich habe es mit Patrick´s Hilfe geschafft. 4 Jahre später bekam ich mein 2. Kind. Insgesamt habe ich nach Patrick´s Tod noch 3 gesunde Kinder auf die Welt gebracht. Leider ist es mir nie ganz gelungen, sie loszulassen und zu akzeptieren, dass sie erwachsen sind. Sie hatten es nicht immer leicht mit mir, denn es verging fast kein Tag, an dem ich nicht weinte. Trotzdem lieben sie mich über alles und zeigen es mir immer wieder aufs Neue. Ich bin mir sicher, dass Patrick einen Teil dazu beiträgt und sie beschützt und ihnen Kraft gibt.



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